„Obdachlose kaufen sich nur Alkohol und Drogen.“

Entscheidungen liegen an den Umständen.

Wir schenken den Obdachlosen ein bisschen Geld mit der Bitte, es „sinnvoll“ auszugeben. Wenn sie es für Alkohol oder Drogen ausgeben sollten, dann liegt es nicht daran, dass sie unklug sind. Es sind die Umstände, die für Entscheidungen sorgen. Obdachlose sind Erwachsene, die wir nicht wie Kinder bevormunden sollten.

Obdachlose sind die Experten.

Wenn wir nicht schon einmal obdachlos waren, dann wissen wir gar nicht genau, was die Obdachlosen benötigen. Wir können natürlich danach fragen, welche Dinge sie sich wünschen. Aber wirklich wissen es nur die Obdachlosen, wenn sie über das Geld verfügen dürfen.

Keine Zeit, um sich mit wichtigen Dingen zu beschäftigen.

Als obdachlose Person bist du den ganzen Tag mit der Befriedigung der Grundbedürfnisse (Essen, Trinken, Schlafen, Toilette) beschäftigt. Du hast keine Zeit, um dir wichtige Fragen für die Zukunft zu stellen. Du kannst nur an den heutigen Tag denken.

Das bekämpft die Armut.

Studien zeigen, dass die Armut durch eine finanzielle Unterstützung ohne Verpflichtung bekämpft werden kann. Wenn du einem Obdachlosen ein wenig Geld schenkst und ihn darüber frei bestimmen lässt, dann hat er einige Grundbedürfnisse für den Tag gedeckt. So hat er mehr Zeit, sich mit den wichtigen Dingen zu beschäftigen.

Durch das Selbstexperiment „3 Tage in Hamburg auf der Straße leben“ habe ich gemerkt, dass man sich jeden Tag nur diese Fragen stellt:


1. Was esse ich?
2. Was trinke ich?
3. Wo gehe ich auf Toilette?
4. Wo schlafe ich?


Mit deiner Spende hat der Obdachlose eine Sorge weniger.